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Schüleraustausch in Zeiten von Corona
Die Enttäuschung war schon groß. Zwei Jahre wurde an dem ersten Deutsch-Amerikanischen Schüleraustausch der Eckermann Realschule mit der Whitewater High School in Fayetteville Georgia geplant. Es wurden Konzepte geschrieben, Informationsveranstaltungen durchgeführt, ein Bewerbungsverfahren für interessierte Schülerinnen und Schüler entworfen und Reiseplanungen getroffen. Im Oktober 2020 sollte dann endlich der erste Besuch in Amerika durchgeführt werden, doch dann kam alles anders, dann kam Corona.
Aufgrund der Pandemie und der damit einhergehenden Reisebeschränkungen war ein realer Schüleraustausch nicht möglich. Die Frage war nun also, wie können wir die ganze Planung mit unserer neugewonnenen Partnerschule nutzen, um unseren Schülerinnen und Schülern trotzdem die Erfahrungen und sprachliche Übung eines Schüleraustausches zu bieten. Schnell begann die Planung einer digitalen Brieffreundschaft, bei der die deutschen und amerikanischen Schüler per E-Mail miteinander kommunizieren sollten. Die Frage war nur, wie man so ein Projekt möglichst effizient und unter Einhaltung der Datenschutzbestimmungen durchführen könnte.
Unterstützung erhielten wir vom Pädagogischen Austauschdienst und dem Goethe Institut New York. Schon seit den 1970er Jahren fördern die beiden Vereine die interkulturelle Verständigung von deutschen und amerikanischen Schülerinnen und Schülern durch das Projekt GAPP (German American Partnership Project). Die Eckermann Realschule und die Whitewater High School sind seit 2018 eingetragene Partnerschulen und werden durch GAPP sowohl organisatorisch als auch finanziell bei der Planung und Durchführung eines Schüleraustauschs unterstützt. Aufgrund der Pandemie wurde nun zusätzlich das Projekt GAVE (German American Virtual Exchange) entwickelt. Partnerschulen sollen Ihren Schülern die Möglichkeit geben, das Leben, die Kultur und die Sprache des anderen Landes virtuell zu erleben. Dafür wurden neben einer virtuellen Austauschplattform und Materialien auch finanzielle Mittel zur Verfügung gestellt.
Leider sollte uns auch hier Corona erstmal einen Strich durch die Rechnung machen. Unsere Partnerschule in Georgia war stark vom Virus betroffen und hatte große Bedenken, in diesen stressigen Tagen ein neues Projekt auf die Beine zu stellen. Nach der ersten Enttäuschung wurde nach anderen Möglichkeiten gesucht, das Projekt trotzdem durchzuführen. Durch das Goethe Institute in New York City konnte der Kontakt zu zwei Schulen im Bundesstaat Texas hergestellt werden, die an einem virtuellen Austausch interessiert waren. Die ersten Videokonferenzen liefen erfolgsversprechend und man konnte sich schnell auf die Durchführung eines virtuellen Austausches einigen.
Seit Mitte Oktober konnten wir bereits knapp 60 Schülerinnen und Schüler aus unserem achten bis zehnten Jahrgang einen Partnerschüler aus San Antonio und Dallas vermitteln. Seitdem haben sich die Schüler gegenseitig vorgestellt, haben über Gemeinsamkeiten und Unterschiede von Weihnachten gesprochen und verglichen die Tagesabläufe in Deutschland und Amerika. Die Teilnehmer sind dazu angehalten, ausschließlich in der Fremdsprache zu kommunizieren, dadurch soll neben dem kulturellen Einfluss auch die Sprache nicht zu kurz kommen.
Natürlich ersetzt ein virtueller Austausch nicht die Erfahrungen und Erlebnisse eines realen Schüleraustausches, trotzdem bietet der virtuelle Schüleraustausch eine tolle Möglichkeit für unsere Schülerinnen und Schüler, das Land, was sie meist nur aus Film und Fernsehen kennen, besser kennenzulernen und gleichzeitig ihre Englischkenntnisse zu verbessern. Damit kann hoffentlich die Zeit überbrückt werden, bis wir wieder reisen können, vielleicht ja nicht nur nach Georgia, sondern auch zu unseren neu gefundenen Freunden in Texas.
P.S. Wir suchen weiterhin interessierte Schülerinnen und Schüler für den virtuellen Schüleraustausch mit der USA.
Meldet Euch dafür gerne bei Herrn Weselmann oder schreibt eine Email an Thomas.weselmann@jpe-winsen.de